Selvarajan Yesudian

Selvarajan Yesudian im reifen Alter

Selvarajan Yesudian (1916 - 1998), Sohn eines christlichen indischen Arztes, kam im Jahre 1936 nach Europa um Medizin zu studieren und die Länder näher kennen zu lernen, in denen sich das Christentum verankert hatte. Ohne sich seiner späteren Berufung bewusst zu sein, lernte er in dieser Zeit in Budapest die Mystikerin Elisabeth Haich kennen und begann mit ihr zusammen, Vorträge und Kurse über Hatha- und Raja Yoga zu geben. Durch lebensbedrohliche Krankheiten als Kind geschwächt, erlebte Selvarajan Yesudian die Segnungen des Yoga bereits als Jugendlicher am eigenen Leib und konnte aus diesem Verständnis des eigenen Leidens und des Weges, der ihn aus dem Leid heraus führte, zu einem grossartigen Vermittler der tiefsten Yoga Mysterien werden.
Er lebte und wirkte sehr verbunden mit den Lehren und Weisungen von zwei der grössten Yogis Indiens des 19/20. Jahrhunderts Swami Vivekananda und Ramana Maharshi.
Das erste gemeinsame Buch mit Elisabeth Haich, welches zuerst in Ungarn erschien, war SPORT UND YOGA. Es verkaufte sich bis heute weltweit in über 4 Millionen (!) Exemplaren und wurde in viele Sprachen übersetzt. Die Wirkung dieses Buches ist legendär. Es gilt seit dieser Zeit und bis heute als eines der Grundlagenwerke des Yoga im Westen.
Während des 2. Weltkrieges und den ersten Jahren der ungarischen Revolution unterstützte Yesudian seine Schüler und Freunde nach Kräften und blieb ihnen ein leuchtendes Vorbild für wirklichen Lebensmut. 1948, in den Wirren der russischen Besatzung, wurde ein weiteres Wirken als Yogalehrer unmöglich gemacht. Herr Yesudian musste daher zusammen mit Frau Haich aus Ungarn fliehen. Beide entschlossen sich zunächst, nach Nordamerika auszuwandern, um dort im geistigen Vermächtnis des herausragenden Yogi Swami Vivekananda (1863 - 1902) zu wirken.
Ihr Weg führte sie aber glücklicherweise als Gäste in die Schweiz, wo sie anfingen, erste Kurse zu geben und von Freunden darum gebeten wurden, dauerhaft zu bleiben. In dieser Zeit entschieden sie, sich in Zürich niederzulassen. In der Folgezeit bauten sie die wohl bekannteste Schule für Hatha- und Raja Yoga in Westeuropa auf. In Ponte Tresa (Schweizer Tessin) entstand dazu ihre einzigartige Yoga Sommerschule, die für Tausende von Yoga interessierten Menschen zum Segen wurde.

Über sich selbst sprach Selvarajan Yesudian nur selten. Sein Auftreten war von herzlicher Freundlichkeit und Bescheidenheit geprägt. Einmal sagte er jedoch über seinen persönlichen Weg: "Im eigentlichen Sinne wandle ich in den Fußstapfen des Buddha."

Im Oktober 1998 kehrte Selvarajan Yesudian in aller Stille in die Quelle zurück. Ich werde sein Wirken nie vergessen.

Elisabeth Haich

Elisabeth Haich (1897 – 1994), studierte zunächst intensiv Musik und Bildhauerei und war in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg eine international anerkannte Künstlerin.
Ihr besonderes Interesse galt jedoch immer schon dem esoterischen Menschheitswissen. So gründete Sie Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts zusammen mit Selvarajan Yesudian die erste Yoga-Schule in Budapest, die sie bis zur Besatzung durch die Russen im Jahr 1944 weiterführten.
Schliesslich zur gemeinsamen Flucht gezwungen, baute Elisabeth Haich zusammen mit Selvarajan Yesudian ab 1948 in Zürich und später in Ponte Tresa (Tessin) die wohl bekanntesten Schulen für Hatha und Raja Yoga Westeuropas auf.
Elisabeth Haich war eine eingeweihte Mystikerin, die über ein immenses Wissen der verschiedenen Mysterienschulen des Ostens und des Westens verfügte. In ihren berühmten Exerzitien, einem mit starken inneren Bildern arbeitendem Training zur Geistesschulung, bezog sie sich oft auf den Begründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola.
Im Alter von 97 Jahren hat Frau Haich, wie schon Jahre vorher von Ihr angekündigt, ihre irdische Aufgabe erfüllt und ist bewusst in die Quelle zurückgekehrt. Ihre letzten Worte zu einem nahestehenden Freund, wenige Tage vor ihrem Heimgang waren: "Ich werde das grosse Exerzitium halten."
Ihr wichtigstes Buch, die EINWEIHUNG, beschreibt im Rahmen eines mystisch-autobiographischen Romans die altägyptische grosse Einweihung und gibt eine Auswahl aus den Lehren des Hohepriesters Ptahotep wieder. Das Buch gilt seit Jahrzehnten als esoterischer Geheimtip und ist gleichzeitig ein umfassender Reinkarnationsbericht, der tiefste Einblicke in das Wirken des Karma gewinnen lässt.